Konzert Herbst 2022

 

„Voices In TAKT“ kommen mit viel Schwung aus der Corona-Pause
- gelungenes Konzert in der Festhalle Althütte.


Die Sorge, dass nach über zweijähriger Pause das Interesse an gutem Chorgesang
nachgelassen haben könnte, erwies sich schon kurz nach der Saalöffnung als
unbegründet. Zu Beginn des Konzerts waren nur noch wenige Plätze frei. Und auch die
Nachfrage nach feinen Häppchen, Kuchen und Getränken war enorm. Man konnte
meinen, die Besucher waren voller Freude, endlich mal wieder gemeinsam einen
entspannten, vergnüglichen Abend genießen zu können.
Schon der Einmarsch der Voices in die stimmungsvoll geschmückte Festhalle mit dem
flotten „Rock my Soul“ brachte das Publikum zum Mitsingen und Mitklatschen. Als der
Chor auf der Bühne versammelt war, begrüßte die Vorsitzende Silvi Wid herzlich die
Besucher.


Danach übernahm das Chormitglied Herbert Schäfer die Moderation und führte, wie

bereits gewohnt, mit launigen und informativen Ansagen durch das Programm. Im Hinblick
auf den bestehenden Mangel an Männerstimmen appellierte er mit voller Hingabe an die
Männer in und außerhalb des Saales, sich endlich zum Mitsingen anzumelden und
verwies dazu auf die positiven gesundheitlichen Aspekte des Chorgesangs.
Weiter ging es mit „Lollipop“ - ein Rhythmus, bei dem jeder mit muss – und dem
Evergreen „King of the road“ voller Swing und Coolness. Passend zu „Please Mr.
Postman“ der Carpenters stand eine als Postmann angezogene lebensgroße Puppe auf
der Bühne. Das stimmungsvoll vorgetragene „Country roads“ von John Denver erweckte
Sehnsucht, Gefühle und Gedanken an zu Hause, genauso wie der Hit von Mamas &
Papas „California Dreaming“: der strenge eisige Winter in New York lässt vom milden
Klima der Heimat Kalifornien träumen.
Der zweite Block vor der Pause bestand aus deutschen Texten. Bei „Chim Chim Cheri“
aus dem Musical „Mary Poppins“ kam eine als Schornsteinfeger verkleidete Mitsängerin
auf die Bühne, um sich an dem extra angefertigten Kamin zu schaffen zu machen, derweil
sich Chor und Publikum beinahe schunkelnd zum ¾ Takt bewegten. Dieser –
philosophische – Schornsteinfeger „sieht das Leben aus höherer Sicht, drum sagt er zu
jedem Mensch ärgre dich nicht!“ Das folgende „Hallo Nachbar“ (Melodie: Mr. Sandman,
bring me a dream) mit etwas ironischem Inhalt enthielt die Aufforderung, doch
Nachbarschaft besser zu pflegen. Dabei hatte das Lied durchaus seine Tücken mit den
Blue-Notes und den herauszuarbeitenden Dissonanzen in der Melodik. Schließlich kamen
noch „Küss mich, halt mich, lieb mich“ aus „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und dann
das kongeniale „Weit weit weg“ von Hubert von Goisern, hingebungsvoll vorgetragen.
Nach der Pause wäre der Gast-Männerchor aus Steinbach und Hanweiler an der Reihe
gewesen. Ihre Absage kurz vor dem Konzert kam überraschend, tat aber der Stimmung
keinen Abbruch.
Die „Voices“ kamen auf die Bühne, in teilweise recht interessanten und passenden outfits,
und präsentierten ABBA-Lieder: „Dancing queen“, ein Lied voller Lebensfreude und
Lebensgenuss beim Tanzen, beim Feiern, auch das Publikum hatte seine Freude daran.
Es folgte die ruhige und besinnliche Ballade „Fernando“, ein Lied, das beim Singen einen
sehr langen Atem erfordert, und „I do, I do, I do“, ein Song eher im Schlagermodus.
Das Sahnehäubchen der ABBA-Lieder waren zwei Mädels vom Chor, die es sich nicht
nehmen ließen, in entsprechenden Kleidchen als Agneta und Anna-Fried gekonnt zu
tanzen. Kurios, dass sie den beiden Frauen von damals auch noch ähnelten.

Dann „Sugar Baby Love“ von den Rubettes, herausfordernd mit den vielen
unterschiedlichen Einsätzen und mit einem harmonischen Klangbild der einzelnen
Singstimmen. Den Abschluss bildete das fast schwebende und mysteriöse „Aquarius“ aus
dem Musical „Hair“, das in den 60ern die damalige US-amerikanischen (Pop)Kultur
widerspiegelte. Im sich anschließenden „Let the sunshine in“ waren vor allem die
Sopranstimmen gefordert, die die hohen Töne auch erreichten.
Ein tolles und gutgelauntes Publikum zeigte viel Gefallen an dem Programm und geizte
nicht mit Beifall. Als Zugabe folge noch „Der Mond ist aufgegangen“, quasi als Nach-
Hause-Begleitung.
Die Konzertleitung hatte die Dirigentin der „Voices“, Andrea von Brandenstein, die den
Chor gleichzeitig am E-Piano wieder toll begleitete und einige der Arrangements auch
geschrieben hat. Nicht zu vergessen den Mann am Bass, der schon fast zu den „Voices“
gehört.